Agro-Biomasse als Industrierohstoff, insbesondere als Rest- und Abfallstoff, stellt als Substitutionsmaterial für viele kritische Rohstoffe eine Chance dar, bringt aber die Herausforderung mit sich, dass sie als gewachsener Rohstoff eine viel größere Bandbreite an Materialeigenschaften und Parametern aufweist; die daraus resultierende Varianz stellt für eine Gesellschaft, die an optimal eingestellte ölbasierte Materialien gewöhnt ist, eine große Herausforderung dar.
Das Projekt LOP_hemp ermittelt in einer breit angelegten Versuchsreihe die relevanten Parameter der Hanfbastfasern als Verstärkungsfasern in naturfaserverstärkten Verbundwerkstoffen vom Anbau bis zur Verarbeitung zu industriellen Halbzeugen. Vor allem die Hanfbastfaser verliert auf Ihrem Weg vom Stängel ins industrielle Halbzeug bis zu 60% ihrer Performance. Während im Labormaßstab bei hanffaserverstärkten Composite Probekörpern Biege E-Module bis zu 46 GPA erreicht werden können, erbringen die derzeit erhältlichen industriellen Halbzeuge nur 25 GPA. Ziel diese Projektes ist die Ermittlung der Relevanz der einzelnen Parameter im Zusammenhang mit dem Erhalt der Faserqualität, um in weiterer Folge mit optimierten Prozessketten zu arbeiten und die Faser so schonend als möglich ins Bauteil zu bringen.
Sondiert wird in Form von 3- Punkt Biegeversuchen, anhand 8mm Rundstäben, zur Generierung eines Datensatzes bestehend aus Biege-E Modul und Festigkeit. Ergänzend werden weitere relevante Parameter wie Faserlänge, Bündeldurchmesser und Röstgrad ermittelt.
since 2020
with UIBK Ins. Textile Chemistry, Michael Halbfurter, troi.composite components
funded by Land Tyrol, FEI